Reisen erweitert den Horizont und schenkt neue Perspektiven. Ob Städtereise, Wanderurlaub oder Geschäftsreise – das Unterwegssein gehört für viele Menschen ganz selbstverständlich zum Alltag. Doch Reisen hat auch eine Kehrseite: Flugverkehr, Hotelkonsum und Einwegverpackungen hinterlassen einen gewaltigen ökologischen Fußabdruck. Wer jedoch bewusst plant, kann nachhaltiger reisen, ohne auf Komfort oder Erlebnis zu verzichten.
In diesem Beitrag erfahren Sie, warum nachhaltiges Reisen so wichtig ist, und welche konkreten Maßnahmen Sie beim Planen, Buchen und Durchführen Ihrer Reise ergreifen können, um die Umwelt zu schonen.
Warum Nachhaltigkeit beim Reisen immer wichtiger wird
Die Tourismusbranche ist weltweit für etwas 8 bis 10 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich – Tendenz steigend. Besonders problematisch sind Flugreisen, Kreuzfahrten, energieintensive Hotelanlagen und der wachsende Konsum von Einwegartikeln unterwegs. Doch nicht nur der CO2-Ausstoß spielt eine Rolle: Auch der Ressourcenverbrauch (z. B. Wasser, Energie, Müll) an Urlaubsorten, die oft besonders ökologisch sensibel sind, ist enorm. Aus diesen Gründen wird das Thema Nachhaltigkeit beim Reisen immer wichtiger. Doch wie gelingt nachhaltiges Reisen? Nachfolgend haben wir einige Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt.
Mobilität: Der Weg ist das Ziel
Nicht jedes Ziel muss per Flugzeug angesteuert werden. Wer auf den Flieger verzichtet, spart möglicherweise sogar mehr Emissionen als während des gesamten Aufenthalts vor Ort. Einige nachhaltige Alternativen sind:
- Zugreisen: Besonders in Europa ist das Bahnnetz hervorragend ausgebaut. Viele Strecken sind komfortabel, schnell und landschaftlich reizvoll.
- Fernbusse: Günstig und CO2-effizienter als PKW oder Flugzeug.
- Fahrrad & E-Bike: Ideal für kurze Strecken und Tagesausflüge – auch mit leichtem Gepäck oder in Kombination mit dem Zug.
- Carsharing: Für Regionen mit schlechter Anbindung oder für spontane Trips sind Fahrgemeinschaften eine praktische Option.
Vor allem Kurzstreckenflüge, bei denen leicht auf Bus, Bahn oder PKW umgestiegen werden kann, sollten vermieden werden. Über kürzere Strecken kann man auch in Europa ganz wunderbar reisen.
Die richtige Unterkunft wählen
Viele Unterkünfte werben heute mit dem Begriff „nachhaltig“ – doch nicht alle erfüllen die Erwartungen. Achten Sie auf Zertifizierungen wie:
- EU Ecolabel
- Green Key
- TourCert
- Bio-Hotels
Fragen Sie gegebenenfalls direkt nach: Wie wird geheizt? Gibt es Wassersparmaßnahmen? Wird Strom aus erneuerbaren Energien bezogen? Ein nachhaltiges Hotel achtet auf regionale Produkte, Abfallvermeidung und faire Arbeitsbedingungen.
Verpackungsmüll vermeiden – Essen & Trinken mit Verantwortung
Gerade beim Reisen – am Bahnhof, im Zug, im Auto oder beim Wandern – sind To-Go-Produkte und Einwegverpackungen allgegenwärtig. Insbesondere auf Geschäftsreisen fehlt selten der klassische Kaffee to go. Doch herkömmliche Einweg-Kaffeebecher stellen eine enorme Umweltbelastung dar. Sie bestehen meist aus einer Kombination von Papier und Kunststoff, sind schwer recycelbar und landen oft achtlos in der Natur oder im Restmüll. Setzen Sie stets auf nachhaltige Einwegkaffeebecher um der enormen Müllmenge von Kaffeebechern zum Mitnehmen entgegenzuwirken.
Vor Ort: Lokal, fair & respektvoll
Je mehr Sie sich an regionale Gegebenheiten anpassen, desto nachhaltiger wird Ihre Reise. Was meinen wir damit? Betrachten Sie die folgenden Hinweise:
- Regionale Küche statt internationaler Ketten – unterstützt die lokale Wirtschaft
- Weniger Fleisch, mehr Pflanzen – auch unterwegs wirkt sich das positiv auf Klima und Ressourcen aus
- Trinkwasser statt Flaschenwasser – mit einer nachfüllbaren Flasche lassen sich Unmengen an Plastikmüll vermeiden
- Souvenirs aus lokaler Handarbeit statt Massenware am Tourismus-Ort
- Respekt gegenüber Menschen, Natur und Kultur – kein Müll in der Natur, keine Mitnahme geschützter Pflanzen oder Muscheln
Reiseplanung mit Weitblick
Schon bei der Planung Ihrer Reise können Sie nachhaltige Entscheidungen treffen:
- Buchen Sie bei Reiseveranstaltern, die sich auf „sanften Tourismus“ spezialisiert haben
- Reisen Sie lieber länger, dafür seltener – so lohnt sich der CO2-Ausstoß mehr
- Vermeiden Sie Kurztrips per Flugzeug – gerade Wochenendreisen nach Barcelona, Rom oder London sind regelrechte Umweltkiller
- Packen Sie bewusst: Weniger Gepäck spart Treibstoff
Fazit: Nachhaltiges Reisen ist keine Einschränkung – sondern eine Haltung
Umweltfreundlich zu reisen bedeutet nicht, auf Komfort oder Erlebnis zu verzichten. Es bedeutet, bewusster unterwegs zu sein – im Einklang mit der Natur, den Menschen vor Ort und den eigenen Werten. Jede noch so kleine Entscheidung trägt dazu bei, unseren Planeten für künftige Generationen zu bewahren.
Ob mit dem Zug in die Berge, mit dem Fahrrad durch die Stadt oder mit einem kompostierbaren Kaffeebecher in der Hand durch den Bahnhof – es sind die kleinen Schritte, die das Reisen Stück für Stück nachhaltiger machen.